Anlässe Tracht und Dirndl

Die besten Anlässe für Tracht & Dirndl

Es gibt viele Anlässe, um schöne Trachten oder ein Dirndl zu tragen. Der Deutsche Trachtenverband, der auch die Deutsche Trachtenzeitung herausgibt, ist für den Erhalt von traditionellem Brauchtum zuständig.

Die Tracht impliziert die gesamte Montur, die am Körper getragen wird. Dazu zählen die Kleidung an sich, der Schmuck, die Haartracht, das Make-up und die Accessoires. Der Begriff Tracht steht für traditionelle, historische bzw. regionaltypische Mode. Die Tracht hat eine spezifische Kleiderordnung.

Sorbische Hochzeitstracht

Im Gegensatz zu den traditionellen weißen Brautkleidern, trägt man bei den Sorben im Spreewald schwarze Brautkleider. Die sorbische Braut kleidet sich mit einen Rock, einer Schürze und einer Jacke mit tiefem Ausschnitt in schwarz. Das Besondere ist der Kopfschmuck der Braut. Regional wird dieser unterschiedlich gestaltet. Es gibt Hauben mit Stickerei (Lapa), prunkvolle Mützen mit Bändern aus Seide oder dem so genannten Hupac, einer Gestaltung aus unechten Blumen, Perlen und Bändern aus Seide.

Der Bräutigam kleidet sich ebenso in Schwarz. Er trägt einen Gehrock mit einem Myrtensträußchen, eine Jacke mit Myrtensträußchen und Bändern und einen Zylinder auf dem Kopf.

Die Trachten der Brautjungfern unterschieden sich von der Tracht der Braut meistens in den Farben der Röcke, Bändern aus Seide und in den Schleifen des Haarschmucks. Außder der ersten und zweiten Brautjungfer, durften sich die anderen später umziehen und farbigere Trachten tragen.

Die Hochzeitsgäste tragen regionale Kirchgangstracht mit farbigen Sträußen an der Brust geheftet oder am Gehrock des Mannes montiert.

Oktoberfest

Das Oktoberfest in München, auch d’Wiesn genannt, ist das größte Volksfest auf der Welt.

Seit 1810 findet es jährlich auf der Theresienwiese in München statt. Das Volksfest wird veranstaltet von der Stadtverwaltung München. Für das Oktoberfest brauen einige Brauereien aus München ein spezielles Bier, das eine Stammwürze von mindestens 13,5 % haben sollte. Das Oktoberfest macht jährlich im Durchschnitt circa eine Milliarde Euro Umsatz.

Vom 22. September bis 7. Oktober 2018 wurde das 185. Oktoberfest gefeiert.

Die Besucher kommen vor allem aus Italien, den USA, Japan und Australien. In den letzten Jahren gibt es einen Trachtentrend: Lederhosen und Dirndl.

Die Merkmale einer Trachtenlederhose sind die Bestickung und der Hosenlatz. An beiden Seiten, oder nur an einer Seite, ist an der Lederhose meistens eine Messertasche montiert worden.

Es gibt drei Arten von Trachtenlederhosen

1. Die Kniebundhose

Die Kniebundhose stammt von der französischen Culotte und war in Mitteleuropa ein Trend. Eine Besonderheit der Hose ist die Arschnaht. In den Regionen Ostbayern, dem Salzburger Raum, Tirol und Oberösterreich wird sie auch als Tellernaht bezeichnet. Sie wird tellerartig über das Gesäß vernäht. Im Gegensatz wird im Allgäu, der Steiermark und Kärnten diese Naht senkrecht vernäht. In der heutigen Trachtenmode wendet man die Tellernaht meist bei industriell hergestellten Kniebundlederhosen an. Zur Hose trägt man lange Bundhosenstrümpfe, die übers Knie hinaufgezogen werden und die man einmal umschlägt. Erst danach zieht man die Kniebundhose an, die man unter dem Knie zusammenbindet.

2. Die kurze Lederhose

Die kurze Lederhose ist aus der Kniebundhose entstanden. Sie wird im Ostalpenraum zu den Gebirgstrachten angezogen. Um sich besser in den Bergen bei der Arbeit bewegen zu können, verkürzten Holzarbeiter und Jäger die Kniebundhose. Kurze Lederhosen mit Tellernaht gibt es nur selten. Es gibt die kurze Lederhose nur im deutschen, südbayerischen Raum in der Nähe der Alpen. Im restlichen Deutschland gibt es diese Tracht nicht.

3. Die Stiefellederhose

Die Stiefellederhose geht bis zur Mitte des Unterschenkels. Sie kann in die Stiefel gesteckt werden. Dazu zählt die Dachauer Lederhose. Sie weist sehr eng geschnittene lange Hosenbeine auf, die am Ende zugebunden werden. Der Hosenbund der Stiefellederhose ist ziemlich hoch geschnitten.

Das Dirndl

Ein Dirndl findet man in Bayern und Österreich als Trachtenkleid. Es entstand Mitte beziehungsweise Ende des 19. Jahrhunderts und ist eine typische alpenländische Tracht. Ein Dirndl kann aus einfarbigem oder bedrucktem Baumwollstoff, Leinen oder aus Seide hergestellt sein. Meist besteht es aus einem Kleidungsstück mit Verschluss vorn mittig. Der Reißverschluss kann am Rücken oder an der Seite angenäht sein. Das traditionelle Dirndl hat eine Tasche vorne oder an der Seite, die sich unter der Schürze befindet. Dazu trägt man eine weiße Dirndlbluse, die entweder Puffärmel, schmale Ärmel, lange oder kurze Ärmel hat. Die Bluse reicht nur bis kurz unter die Brust. Dazu kombiniert man ein Schultertuch oder ein kurzes Halstuch. Ein Kopfband mit Schmuckanhänger trägt man oft zum Dirndl.

Die Schwarzwälder Tracht

Ein Bollenhut ist ein Strohhut, der seit etwa 1800 zur Tracht der evangelischen Frauen in den drei angrenzenden Schwarzwalddörfern Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach im Ortenaukreis gehört. Mit seinen aufgesetzten Bollen aus Wolle wurde der rote Bollenhut zu einem Trachtensymbol des ganzen Schwarzwaldes, obwohl er dort nur in einem eher kleinen Gebiet verbreitet ist.

Der Strohhut hat eine breite Krempe und besitzt 14 markante, kreuzförmig angeordnete Bollen aus Wolle. Sichtbar sind nur elf Bollen am Hut, weil drei davon, von darüberliegenden Bollen verdeckt werden. Die Bollen des Strohhuts weisen fünf verschiedene Größen auf. Die Bedeutung der Bollen bezüglich der Anzahl ist nicht bekannt.

Unverheiratete Frauen tragen Hüte mit roten, verheiratete Frauen mit schwarzen Bollen. Ursprünglich wog der Hut 500 Gramm und kann heute bis zu zwei Kilogramm wiegen. Er wird von Hutmacherinnen von Hand angefertigt. Den roten Bollenhut dürfen Mädchen das erste Mal zur Konfirmation tragen. Die Herstellung der Bollen ist kinderleichte Bastelarbeit. Man nimmt eine in der Mitte gelochte, runde Kartonscheibe, wickelt Wollgarn drumherum und schneidet es danach rundherum auf.

Unter dem Bollenhut trägt man eine seidene Haube, die man unter dem Kinn zubindet. Nur die Haube tragen kleine Mädchen und alte Damen. Heutzutage wird der Bollenhut und dessen Trachtenkleider an Festtagen und bei traditionellen Veranstaltungen getragen. Im Schwarzwälder Trachtenmuseum in Haslach kann man den Bollenhut mit dazugehöriger Tracht über das ganze Jahr anschauen.

Zimmermann— Tracht auf der Walz

Die Zimmerleute sind eine der wenigen Berufe, die in ihrer Region noch sehr viel Wert auf ihre alten Traditionen legen. Dazu zählen die Wanderjahre („Walz“), die vor allem von den Schächten als Tradition gepflegt werden. Die Kluft der Wanderburschen beziehungsweise der Zimmermänner sind ein Manchesterjacket mit -weste, ein Schlapphut, ein Stenz und ein Bündel. Heute sind schätzungsweise nur noch ein paar 100 Wanderburschen auf der Walz in Europa oder Übersee unterwegs. Auch darf der Zimmermann seine Wanderkluft auf einer Beerdigung tragen, wenn er sich vorab bei den Hinterbliebenen erkundigt hat.

Schlussendlich gibt es noch viele unzählige weitere Trachten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es lohnt sich, sich darüber im Einzelnen näher zu belesen und sein Wissen über volkstümliche Traditionen zu erweitern. Trachten sind auch immer ein Ausdruck regionaler Zugehörigkeit. Die Menschen tragen mit Stolz diese Tracht, um zu zeigen, woher sie kommen.